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Zeckenenzephalitis: Ausweitung der Risikogebiete mit Impfempfehlung

Bern, 04.02.2019 - Die Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis nehmen seit mehreren Jahren stark zu und erreichten 2018 mit 377 gemeldeten Fällen eine Rekordhöhe. Angesichts dieser Entwicklung passt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Risikogebiete an: Die Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis wird nun in der ganzen Schweiz – mit Ausnahme der Kantone Genf und Tessin – Menschen empfohlen, die bei Aktivitäten im Freien, insbesondere im Wald, Zecken ausgesetzt sind.

Die Impfung ist umso wichtiger, als es keine Behandlung dieser Krankheit gibt, die das zentrale Nervensystem schädigen und zu schweren Komplikationen führen kann: Arme, Beine oder Gesichtsnerven bleiben manchmal monatelang gelähmt. In manchen Fällen verläuft die Frühsommer-Meningoenzephalitis sogar tödlich.

Die Impfung wird allen Menschen empfohlen, die in der Schweiz – mit Ausnahme der Kantone Genf und Tessin – leben oder sich hier aufhalten und bei Aktivitäten im Freien, insbesondere im Wald, Zecken ausgesetzt sind. Zecken leben vor allem auf grasbewachsenen Flächen am Waldrand, Lichtungen, Hecken oder Wiesen. Den Einwohnerinnen und Einwohnern der Kantone Genf und Tessin wird die Impfung empfohlen, sobald sie ihren Kanton verlassen und sich dabei Zecken aussetzen.
   
Der Winter ist die beste Zeit, um sich zu impfen: So besteht der Schutz schon bei Frühlingsbeginn und über die gesamte warme Jahreszeit (April bis Oktober), in der die Zecken am aktivsten sind. Die Schutzwirkung hält zehn Jahre an, nachdem alle drei Dosen der Basisimpfung verabreicht wurden. Die Impfung wird sowohl für Erwachsene als auch für Kinder, in der Regel ab dem sechsten Lebensjahr, empfohlen. 

Allgemeine Präventionsmassnahmen

Zecken übertragen noch eine andere Krankheit, die Borreliose, gegen die der Impfstoff nicht schützt. Es ist daher auch für Geimpfte notwendig, Zeckenbisse zu vermeiden. Dazu wird empfohlen, lange Hosen und geschlossene Schuhe zu tragen. Zudem erleichtert helle Kleidung das Erkennen von Zecken. Auch Repellents sind empfehlenswert. Nach einer Aktivität, insbesondere im Wald, welche die Gefahr von Zeckenbissen birgt, muss der Körper gründlich abgesucht werden um sicherzustellen, dass keine Bisse vorliegen.

 

Im Falle eines Bisses ist die auf der Haut festsitzende Zecke so schnell wie möglich zu entfernen. Dann sollte die betroffene Stelle desinfiziert und das Datum des Bisses notiert werden. Treten in den folgenden Tagen und Wochen Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Rötungen oder Gelenkschmerzen auf, ist ein Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.

 

Bundesamt für Gesundheit

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