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Tränensensor weist Augenverletzungen nach

Urbana, 05.09.2018 - Mit einem Sensor, der seine Farbe wechselt, lässt sich im Handumdrehen eine versteckte Augenverletzung diagnostizieren. Forscher der University of Illinois http://illinois.edu haben ein Gel namens "OjoGel " entwickelt, in dem Nanopartikel aus Gold fein verteilt sind. Dieser glibbrige Sensor verfärbt sich, wenn er mit einer Träne in Berührung kommt, die Ascorbinsäure enthält, die auch Vitamin C genannt wird. Die Säure rührt von einer Verletzung des Auges her.

Labore entlasten

Die Forscher haben OjoGel an künstlichen Tränen ausprobiert, die Ascorbinsäure enthielten, und an den Tränen von Menschen, bei denen eine Augenverletzung vermutet wurde. "Wir erwarten eine hohes Potenzial für unser Gel, um Augen von Patienten nach einer Operation zu beurteilen und um akute Verletzungen zu diagnostizieren", sagt Studienleiter Dipanjan Pan, der Professor für Bioingenieurswesen ist.

 

Bei der Entwicklung von OjoGel arbeitete Pans Gruppe mit Augenheilkundlerin Leanne Labriola zusammen. "Unser Gel ermöglicht die schnelle Diagnose von schweren Augenverletzungen", erklärt Labriola. "Damit lassen sich Augenverletzungen außerhalb von Laboren und Krankenhäusern leicht feststellen." Notfallmediziner könnten so sehr schnell entscheiden, ob ein Patient etwa nach einem Unfall operiert werden muss.

Spezialgerät geplant

Vitamin C ist immer in der Tränenflüssigkeit enthalten, allerdings in niedriger Konzentration. Bei schwerwiegenden Verletzungen, bei denen sogenanntes Kammerwasser aus der vorderen oder hinteren Augenkammer austritt, steigt die Konzentration drastisch an. Diese verändert die Farbe des Gels, und zwar umso stärker, je mehr Vitamin C in der Träne enthalten ist.

 

Um die Schwere der Verletzung besser abzuschätzen, entwickelten die Forscher eine Farbtafel, mit der das Gel verglichen wird, wenn es mit einer Träne reagiert hat. Die Farbskala reicht von blass-gelb bis rötlich-braun. Im nächsten Schritt soll ein Gerät entwickelt werden, das preiswert ist und die Schwere der Verletzung direkt anzeigt. Außerdem sind klinische Studien geplant, um die Zuverlässigkeit von OjoGel endgültig zu beweisen. "Außerdem müssen wir potenziellen Nutzern beweisen, dass unsere Nachweismethode die jetzt genutzte übertrifft", so Labriola.

 

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